BE
WUSST
SEIN
Mit seinem breit angelegten Capacity Advancement Program will Merck in Schwellen- und Entwicklungsländern die Aufklärungsarbeit und Prävention in der Bevölkerung stärken. Im Fokus stehen dabei Krankheiten wie Diabetes und Krebs sowie die Behandlung von Unfruchtbarkeit.
Kibera ist ein riesiger Slum im Südwesten von Nairobi, der Hauptstadt Kenias. Am Rand einer staubigen Straße, vor einer grünen Wellblechhütte, sitzt Zena Ali und verkauft Gemüse. Mit ruhiger Stimme erzählt sie von ihrer Krankheit: „Es fing an vor etwa drei Jahren. Ich fühlte mich schwach, litt unter häufigem Harndrang und Fieber. Ein Arzt gab mir Medikamente gegen Malaria, doch es wurde nicht besser.‟ Erst in einem Krankenhaus in Nairobi lautet die korrekte Diagnose: Diabetes. Zena Ali ist verwirrt: Sie ist im Slum geboren und aufgewachsen. Und sie lebt dort noch heute, zusammen mit ihrem Mann, in sehr bescheidenen Verhältnissen. „Ich fragte mich: Wie kann ich eine Krankheit haben, die sonst nur Reiche bekommen?‟, erinnert sich Zena Ali. Tatsächlich gilt Diabetes gemeinhin noch immer als „Wohlstandskrankheit‟ von übergewichtigen, älteren Menschen in westlichen Industrienationen. Mit Afrika verbindet man dagegen eher den Kampf gegen Infektionskrankheiten wie Aids.
Neue Krankheitsbilder
Doch weit gefehlt: Denn nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs breiten sich in rasantem Tempo aus. Rund zwölf Millionen Menschen in Afrika leiden heute an Diabetes. Nach Prognosen der International Diabetes Federation (IDF) wird sich die Zahl der Diabetiker in Afrika bis zum Jahr 2035 verdoppeln. Bei diabetesbedingten Todesfällen liegt der Anteil der unter 60-Jährigen laut IDF derzeit bei 76 %. Die Hauptursache für die Ausbreitung der Krankheit liegt im ökonomischen Fortschritt: Mit einer erheblich wachsenden Mittelschicht verbreiten sich neue Essgewohnheiten und ein ungesunder Lebensstil. Auch Zena Ali sagt: „Ich habe früher sehr viel Junk-Food gegessen und musste meine Ernährung nach der Diagnose komplett umstellen.‟ Paradoxerweise leben etwa 70 % der weltweit als arm geltenden Menschen in wirtschaftlich aufstrebenden Ländern – vor allem in Afrika und Asien. In der Bevölkerung ist das Wissen über die Ursachen und Therapien von nichtübertragbaren Krankheiten gering – vor allem in ländlichen Regionen.
GEPLANTE
MITARBEITER
ENTWICKLUNG
in Afrika von heute bis 2020

Merck ist seit 1897 mit Gesundheitslösungen in Afrika präsent. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 400 Mitarbeiter in zehn afrikanischen Ländern und beabsichtigt, diese Zahl bis zum Jahr 2020 auf circa 1.000 Mitarbeiter aufzustocken. Bis 2020 will Merck seine Umsatzerlöse in Afrika auf 500 Mio Euro mehr als verdoppeln. Im November 2015 vereinbarte Merck, das Diabetes-Mittel Glucophage® in Algerien herstellen zu lassen, eröffnete ein neues Büro in Nigeria und führte das Zellzählsystem Muse® zum Nachweis von HIV ein. Darüber hinaus unterstützt Merck im Rahmen seiner unternehmerischen Verantwortung in Afrika vielfältige Initiativen im Bereich Gesundheit. Ein wichtiges Ziel ist, gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO die Wurmkrankheit Bilharziose auszurotten.

Studenten der Makerere-Universität in Uganda diskutieren über klinisches Diabetes-Management.